Migros Basel geht Kooperation mit Wildbiene und Partner ein
Basel - Die Migros setzt sich seit Jahren für den Schutz der Bienen und die Sensibilisierung der Bevölkerung ein. Im Rahmen eines Pilotprojekts kooperiert die Genossenschaft Migros Basel neu mit Wildbiene und Partner und bietet ab heute in fünf Filialen sogenannte BeeHomes an, mit welchen die Kundschaft Wildbienen selber vermehren kann.
Bienen sind die Bestäuber vieler Pflanzenarten. Entsprechend wichtig sind sie für den Menschen und eine vielfältige Natur. Nebst der Honigbiene vollbringen in der Schweiz über 600 Wildbienenarten täglich Höchstleistungen in der Bestäubung unserer Nahrungsmittel und sorgen dafür, dass unsere Ökosysteme im Gleichgewicht bleiben. Die Zahl der Bienen ist jedoch weltweit rückläufig. Deshalb sind der Schutz und die Förderung von Bienen für die Migros ein wichtiges Anliegen. Sie setzt verschiedene Massnahmen und Projekte um, die dem Wohl der Bienen zu Gute kommen.
Heute startet die Migros Basel im Rahmen eines Pilotprojekts eine Zusammenarbeit mit Wildbiene und Partner. In fünf Filialen (MParc Dreispitz, Laufen, Oberwil, Schönthal und Porrentruy) werden in der Blumenabteilung neu bis zum 31. Mai sogenannte BeeHomes verkauft. Mit diesen Holzhäuschen können Interessierte aktiv Wildbienen bei sich zu Hause vermehren und damit einen Beitrag für eine sichere und nachhaltige Bestäubung in der Schweiz leisten. Das BeeHome beinhaltet eine Startpopulation mit rund 25 Mauerbienenkokons im Stadium der Winterruhe. Diese Wildbienen stechen nicht und sind hervorragende Bestäuber. Jeweils im Frühling schlüpfen sie, bestäuben die Pflanzen in ihrer Umgebung und vermehren sich in den Schilfröhrchen des BeeHomes. Als Besitzer eines BeeHomes muss man indes nichts machen, ausser vielleicht die harmlosen Tierchen bei ihrer Arbeit beobachten. Die im BeeHome vermehrten Kokons kann man dann im Herbst wieder an Wildbiene und Partner zurückschicken, wo sie gepflegt, fachgerecht überwintert und im nächsten Frühjahr von Schweizer Bauern für die Bestäubung von Obst und Beeren eingesetzt werden. Im Frühling kann eine neue Startpopulation bestellt werden und der Kreislauf beginnt von Neuem. Alle Arbeitsschritte, von der Herstellung der BeeHomes, über die Entnahme und Pflege der zurückgeschickten Bienen bis hin zum Ersetzen der entnommenen Röhrchen, werden von Mitarbeitenden sozialer Institutionen in der Schweiz von Hand durchgeführt.
Das Wildbienen-Häuschen kann auf dem Stadtbalkon, im Einfamilienhausquartier oder im Schrebergarten bedenkenlos aufgehängt werden, denn die emsigen Mauerbienen sind absolut harmlos, stechen nicht und interessieren sich nicht für Essen oder Süssgetränke. Neben den BeeHomes, welche je Fr. 120.- kosten, sind in den fünf Blumenabteilungen der Migros Basel auch verschiedene Pflanzen erhältlich, die eine optimale Nahrungsgrundlage für Mauerbienen bilden (z.B. Glockenblumen oder Skabiosen).
Die Wildbienen-Partnerschaft ist ein nachhaltiges und umweltfreundliches Konzept, das wissenschaftsbasiert ist und eine ganzheitliche Strategie für eine Zukunft mit Wildbienen verfolgt: 'Ohne Bienen kein Essen - sichere Bestäubung unserer Nahrungsmittel dank Wildbienen. In der Schweiz vollbringen über 600 Wildbienenarten täglich Höchstleistungen in der Bestäubung unserer Nahrungsmittel und sorgen dafür, dass unsere Ökosysteme im Gleichgewicht bleiben', erklärt Mitgründer und Biologe Dr. Claudio Sedivy.
5 Millionen Franken für Wildbiene + Partner
Der ETH-Spinoff Wildbiene + Partner will mit einem nachhaltigen Bestäubungsservice zum bevorzugten Partner der europäischen Obstbauern werden. Dafür haben die Zürcher jetzt in einer Series-B-Runde fünf Millionen Franken eingesammelt.
Bekannt wurde Wildbiene + Partner mit dem «BeeHome» für Private. Über 20 000 der kleinen hölzernen Bienenhäuser stehen bereits auf Schweizer Balkonen und Terrassen.
Das zweite Standbein des ETH-Spinoffs ist der Bestäubungsservice für Obstbauern. Die dafür eingesetzten Mauerbienen haben gegenüber Honigbienen diverse Vorteile: Sie bestäuben bei tiefen Temperaturen, sie bevorzugen Obstblüten und lassen sich von Massentrachten wie Löwenzahn nicht ablenken. Ausserdem haben Mauerbienen einen kleineren Flugradius, weshalb sie sich zielgenauer einsetzen lassen. Unter dem Strich bestäuben sie 80 bis 300-mal effizienter als Honigbienen.
Mit einer zeitlich und räumlich präzisen Bestäubung», sagt der VR-Delegierte Martin Ruetz, «lässt sich die Ernte von Beeren, Kern- und Steinobst markant verbessern». In der Schweiz beliefern die 16 Mitarbeiter von Wildbiene + Partner rund 200 Obstbauern, jetzt will man die Dienstleistung unter dem Namen Pollinature europaweit etablieren.
Dazu haben Ruetz und die beiden Gründer Tom Strobl und Claudio Sedivy eine Series-B-Runde über fünf Millionen Franken durchgezogen. Zu den Geldgebern zählen die Finanzierungsplattform investiere.ch sowie diverse Schweizer Familiy Offices und Business Angels.